Frankreich: Modefälscherring aufgedeckt
Französische Behörden zerschlagen ein groß angelegtes Fälschernetzwerk
Französische Behörden haben kürzlich ein Fälschernetzwerk im Südenwesten Frankreichs zerschlagen, das vermeintlich Verbindungen bis in die Türkei hatte. Die Bande soll etwa Bekleidung, Schuhe, Parfüms, Schmuck und Lederwaren über die Regionen Lyon oder Paris aus der Türkei bezogen haben; bei den Importen handelte es sich entweder bereits um Fälschungen oder sie seien später von Näherinnen mit den Logos bekannter Marken versehen worden.
Die Ermittlungen der Behörden gegen das Netzwerk starteten bereits im Sommer 2020 und resultierten im Januar in einer großangelegten Aktion. Insgesamt 65 Polizeibeamte waren beteiligt und zwölf Verdächtige wurden verhaften, von denen sich sieben Personen nun vor Gericht verantworten müssen, so Medienangaben. Der vermeintliche Drahtzieher der illegalen Operation habe die Fälschungen anfänglich selbst online gehandelt, später auch weitere Personen hierfür angeheuert. Sie sollen die Plagiate im Internet verkauft haben, beispielsweise über den französischen Kleinanzeigenmarkt Le Bon Coin und Facebook Marketplace. Eine vermeintliche Händlerin der Plagiate etwa habe die Fälschungen in Videos vorgestellt und diese beispielsweise in einer privaten Facebook-Gruppe mit rund 13.700 Mitgliedern geteilt.
Einer der Online-Marktplätze, die die Fälscher für ihre illegalen Verkäufe nutzten, alarmierte die französischen Behörden über die mutmaßlichen Fälschungen. Die Beamten verfolgten die Transaktionen daraufhin zu einem von drei mutmaßlichen Händlern zurück, einem Mann aus einer kleinen Gemeinde im Umland der Stadt Pau, in der südwestfranzösischen Region Nouvelle-Aquitaine. Die Ermittlungen dauern weiter an, so die Angaben. Ziel der Behörden sei es, weitere Verbindungen des Netzwerkes aufzudecken; sowohl in Frankreich als auch etwa zu den Ursprüngen der illegalen Produkte in der Türkei.
Quelle:
Sud Ouest
Artikel in Kooperation mit dem Anti-Piracy Analyst, Ausgabe Februar 2021