Europol-Aktion beschlagnahmt Mode-Plagiate in Millionenwert
Mit der Operation Fake Star koordinierte Europol erstmals eine EU weite Aktion gegen den Vertrieb gefälschter Kleidung, Schuhe und Accessoires, die von März bis Dezember 2022 stattfand. Wie jetzt bekannt gegeben wurde, nahmen die Behörden von 17 Ländern1 dabei rund zwei Millionen gefälschte Kleidungsstücke und Schuhe vom Markt und führten insgesamt nahezu 4.000 Kontrollen durch. Zur Operation zählten Kontrollen und Aktivitäten unter anderem in Gewerbe , Industrie und Tourismusgebieten, Häfen und bei kleineren Paketzustellern für den E Commerce-Handel. Die sichergestellten Plagiate verletzten die Markenschutzrechte von über 250 Marken, darunter vor allem Luxus und Sportmarken.
Die Ermittlungen im Zuge der Operation Fake Star verdeutlichten, dass Fälscher vermehrt auf Social Media Plattformen setzen, um ihre illegale Ware zu bewerben. Bilder etwa von gefälschter Kleidung und Schuhen werden über Business Profile auf den Netzwerken gepostet, so Europol. Im Allgemeinen sei der Marktanteil von E Commerce Plattformen in den letzten Jahren gestiegen – und damit auch der Verkauf von gefälschten Artikeln über das Internet. Trotzdem zeigten die Ermittlungen auch, dass traditionelle Vertriebswege über Offline-Marktplätze ebenfalls einen großen Anteil beim Vertrieb von Plagiaten ausmachten und ebenso im Blickfeld der Behörden bleiben sollten. Als Herkunftsländer der beschlagnahmten illegalen Waren wurden hauptsächlich Länder außerhalb Europas identifiziert, darunter China, Hongkong, die Türkei und Vietnam.
Die erste Ausführung der Operation Fake Star stand unter Leitung der spanischen Policía Nacional und der griechischen Polizei (Ελληνική Αστυνομία), unterstützt wurden die Behörden vom Amt der Europäischen Union für geistiges Eigentum (EUIPO). Zudem war Europol an der operativen Koordinierung beteiligt und leistete analytische Unterstützung der Behörden. Festgenommen wurden im Zuge der Operation Fake Star rund 380 Personen, es wurden ca. 650 Gerichtsverfahren eingeleitet sowie rund 1.300 Verwaltungsverfahren. Neben den Verstößen gegen Markenrechte deckten die Behörden dabei auch andere illegale Aktivitäten mehrerer krimineller Netzwerke auf.
1 EU-Mitgliedsstaaten: Belgien, Bulgarien, Frankreich, Griechenland, Irland, Italien, Malta, Polen, Portugal, Rumänien, Slowakei, Spanien, Ungarn und Zypern. Weitere Länder: Serbien, Ukraine, Vereinigtes Königreich.
Quelle: Europol
Artikel in Kooperation mit dem Anti-Piracy Analyst