Frankreich: Behörden gelingt Doppelschlag gegen Fälschungen
Zusammenarbeit der Behörden war entscheidend
Während einer Kontrolle Anfang Juli im französischen Département Hauts-de-Seine entdeckten Ermittler des Zolls in einem Lieferwagen tausende verdächtiger Luxus- und Konsumgüter. In der Folge stellten sich insgesamt mehr als 61.500 Artikel – in etwa fünf Tonnen – als Fälschungen heraus. Unter den illegalen Imitaten fanden sich beispielsweise hochpreisige Armbanduhren, zahlreiche Accessoires wie etwa Brillen, Schals, Schmuck und Handtaschen, sowie Fußballtrikots, Sportschuhe und Lederwaren.
Zusätzlich stellten die Zollfahnder rund 40.000 gefälschte Etiketten des französischen Modelabels Lacoste sicher. Insgesamt wurden durch die Plagiate die Rechte von 30 Markenunternehmen verletzt. Der Lastwagen, der in Großbritannien zugelassen war, befand sich laut Aussage des Fahrers auf dem Weg zu einem Logistikzentrum im Großraum Paris.
An der erfolgreichen Fahndungsaktion in der Nähe von Paris waren neben dem französischen Zoll unter anderem auch Vertreter der örtlichen Polizeidirektion Nanterre beteiligt sowie Beamte der DRIEA (Direction Régionale et Interdépartementale de l'Equipement et l'Aménagement). „Ich begrüße ausdrücklich die Zusammenarbeit zwischen den Behörden und die Mobilisierung des Zolls im Kampf gegen Fälschungen, die eine dreifache Bedrohung für Gesundheit, die öffentliche Sicherheit und die Wirtschaft unseres Landes darstellen“, lobte Gérald Darmanin vom Ministère de l'Action et des Comptes Publics die Aktion.
Die Fälschungen fielen durch schlechte Verarbeitung auf
Nur wenige Woche später konfiszierten Zollbeamte nahe Calais rund 12.400 weitere Fälschungen in postalischen Warensendungen, die per Laster von Großbritannien aus auf dem Weg nach Spanien waren. In den Paketen fanden die französischen Fahnder zahlreiche gefälschte Accessoires und Kleidungsstücke von Markenherstellern wie etwa Gucci, Louis Vuitton und Michael Kors. Auch Trikots bekannter Sportteams fanden sich unter den Plagiaten, wie etwa vom italienischen Fußballclub Juventus Turin.
Während der Kontrolle der Pakete war den Zollbeamten der starke chemische Geruch der Produkte aufgefallen. Bei genauerer Betrachtung bemerkten die Beamten zudem Verarbeitungsfehler wie etwa Farbabweichungen und ungenaue Nähte. Bestätigt wurde der Fälschungsverdacht schließlich von den betroffenen Markeninhabern. Die illegalen Produkte, die den Fälschern insgesamt rund 1,5 Millionen Euro eingebracht hätten, sollen nun unter zollamtlicher Aufsicht vernichtet werden.
Videoaufnahmen von den zwei erfolgreichen Beschlagnahmungen veröffentlichte der französische Zoll jüngst auf seinem Youtube-Kanal.
Quellen
Direction Générale des Douanes et Droits Indirects, Ministère de l’Action et des Comptes Publics, Europe1
Artikel in Kooperation mit dem Anti-Piracy Analyst, Ausgabe August 2018