Plagiate & Beschlagnahmungen

Internationaler Schlag gegen Plagiatshandel per Seefracht

Mit Hilfe der europäischen Ermittler von OLAF gelang Behörden in Europa und Asien ein spektakulärer Schlag gegen den Schmuggel von Fälschungen per Seefracht. In einer groß angelegten Aktion stellten die Fahnder mehrere Millionen gefälschte Produkte sicher.

FMCGs, Drogerieartikel, Spielzeug und elektronische Geräte

Unter dem Codenamen HYGIEA gelang zahlreichen Behörden eine erfolgreiche Aktion gegen Produktfälschungen, so eine aktuelle Bekanntmachung des Europäischen Amts für Betrugsbekämpfung (OLAF). Unter Koordination der Experten von OLAF und mit Hilfe von Europol haben Fahnder aus den EU-Mitgliedsstaaten sowie aus 23 weiteren Ländern1 gefälschte Produkte des täglichen Lebens (Fast Moving Consumer Goods, FMCGs) aus dem Verkehr gezogen. Im Visier der gemeinsamen Aktion waren Sendungen, die per Seefracht transportiert werden sollten.

Um die verdächtigen Warenströme zu erkennen, wurden Informationen in Echtzeit über einen gesicherten Kommunikationskanal ausgetauscht. Verdächtige Lieferungen wurden dann mit gezielten Kontrollen und Röntgenuntersuchungen inspiziert. So wurden Hunderte Lieferungen in Seefrachtcontainern überprüft.

Insgesamt konnten bei der Aktion mehrere Millionen illegaler Waren beschlagnahmt werden. Zu den sichergestellten Produkten gehören rund 200.000 gefälschte Kosmetika sowie über 120.000 kg gefälschter Hygieneartikel. Zudem wurden mehr als 4,2 Millionen weitere illegale Artikel beschlagnahmt – darunter etwa Batterien, Spielzeug und elektronische Geräte. Viele dieser Produkte sind potentiell gefährlich, da sie Produktsicherheitsrichtlinien nicht einhalten. Außerdem wurden über 44 Tonnen gefälschter Wasserpfeifentabak und knapp 78 Millionen Zigaretten konfisziert, die gefälscht oder für den Schwarzmarkt beabsichtigt waren.

„Operation HYGIEA zeigt, was erreicht werden kann, wenn Zollbehörden, internationale Partner und Industrie zusammenarbeiten, um Fälschungen zu bekämpfen. Gefälschte Waren betrügen Verbraucher, schaden rechtmäßigen Unternehmen und verursachen enorme Verluste bei öffentlichen Einnahmen“, so Ville Itälä, Generaldirektor von OLAF. Itälä fügt hinzu: „Wenn Fälschungen unsere Märkte überschwemmen, profitieren nur Betrüger und Kriminelle. Ich gratuliere herzlich allen, die an Operation HYGIEA beteiligt waren, zu den hervorragenden Ergebnissen."

Mit der Operation HYGIEA knüpft OLAF an erfolgreiche Razzien der Vergangenheit an. So wurden Anfang des Jahres bereits rund 400 Tonnen gefälschter Haarpflegeprodukte sichergestellt, die per Seefracht transportiert wurden (wir berichteten).

 

Quellen

Europol, OLAF

1 Alle EU-Mitgliedstaaten sowie Australien, Bangladesch, Brunei Darussalam, China, Indien, Indonesien, Japan, Kambodscha, Kasachstan, Laos, Malaysia, Mongolei, Myanmar, Neuseeland, Norwegen, Pakistan, Philippinen, Rep. Korea, Russland, Schweiz, Singapur, Thailand, und Vietnam

Artikel in Kooperation mit dem Anti-Piracy Analyst, Ausgabe Oktober 2019

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