Uganda greift gegen gefälschte Mobiltelefone durch
Die geschätzt rund 6 Millionen gefälschten Markenhandys, die laut Uganda Communications Commission (UCC) aktuell im Land in Umlauf sind, will die UCC im nächsten halben Jahr automatisiert aus dem Mobilfunknetz verbannen. Dafür wird verglichen, welche Telefone mit ihrer internationalen Gerätenummer IMEI (International Mobile Equipment Identity) in der globalen Datenbank der GSMA (Groupe Speciale Mobile-Association) registriert sind, wie das WTR‑Magazin berichtete. Nach dem Ende einer sechsmonatigen Sensibilisierungskampagne gegen die Verwendung von Fälschungen sollen so alle nicht ordentlich gelisteten Mobiltelefone vom Mobilfunkservice ausgeschlossen werden und somit unbrauchbar sein.
Mit diesem Schritt möchte die ugandische Telekommunikationsbehörde UCC effizient die konventionellen Möglichkeiten geschädigter Markenrechtsinhaber ergänzen, rechtliche Schritte gegen Fälscher einzuleiten und Beschlagnahmungen an den Zollstationen zu veranlassen. Illegale Handyfälschungen bergen Risiken für Verbraucher und Markenrechtsinhaber gleichermaßen: Für Nutzer reicht die Bandbreite von leicht splitternden Displays bis hin zur Explosionsgefahr beim Ladevorgang. Auf Unternehmensseite gehen mögliche Auswirkungen von verpassten Umsatzchancen bis hin zu massiven Imageschäden.
Von der anstehenden Abschaltung minderwertiger Fälschungen, die nicht im weltweiten GSMA-Register gelistet sind, erhofft sich die UCC nun eine Verbesserung der Lage – zum letztendlichen Schutz aller Betroffenen. Mit einer ähnlichen Vorgehensweise sorgten bereits 2016 die Behörden im benachbarten Tansania für Aufregung, als sie Hundertausende gefälschter Handys und Smartphones aus dem Mobilfunknetz verbannten.
Quelle
World Trademark Review (WTR)
Artikel in Kooperation mit dem Anti-Piracy Analyst