Weinfälscher in China verurteilt
Rund 10.000 Flaschen gefälschten Weins sichergestellt
Ein Gericht in Shanghai verurteilte jetzt einen Weinhändler, nachdem dieser auf einer Fachmesse in China gefälschte Bordeauxweine ausgestellt hatte. Der Fälscher erhielt demnach eine 18‑monatige Freiheitsstrafe auf Bewährung; zudem muss er persönlich sowie das Unternehmen Schadensersatz zahlen, zusammen in Höhe von 150.000 Yuan (rund 19.000 Euro), so berichtet der Fachverband Conseil Interprofessionnel du Vin de Bordeaux (CIVB).
Die Klage auf Markenrechtsverletzung wurde eingereicht, nachdem bei dem nun verurteilten Händler auf einer Weinmesse im März 2019 in Chengdu, in der chinesischen Provinz Sichuan, gefälschte Bordeaux-Weine beschlagnahmt worden waren. Auf die Beschlagnahmung während der Messe folgte dann eine weitere Sicherstellung von rund 10.000 Flaschen gefälschten Weins. Die erfolgreiche Aktion war das Ergebnis einer Zusammenarbeit von CIVB und der chinesischen Strafverfolgungsbehörden.
Die Plagiate waren mit unterschiedlichen Herkunftsangaben aus der Region Bordeaux versehen, so CIVB. Die Region Bordeaux erhielt 2015 den Status einer geschützten geografischen Angabe in China, der im Folgejahr auf unterschiedliche Herkunftsangaben innerhalb der Region ausgeweitet wurde. CIVB lobt nun das aktuelle Urteil als Meilenstein im Kampf gegen Fälschungen, den der Verband seit mehr als zehn Jahren verfolge. „Dieser Fall könnte ein Katalysator sein und die verschiedenen chinesischen Behörden ermutigen, ähnliche Fälle zu verfolgen und zu einem erfolgreichen Abschluss zu bringen. Gefängnisstrafen werden eine bedeutende Abschreckung für Fälscher darstellen“, so die Stellungnahme des Verbands laut Medienberichten. Weitere 15 Fälle seien aktuell noch im Gange. Das Urteil ist laut CIVB der erste erfolgreiche Rechtsstreit eines Weinkollektivs in China.
Quellen
Decanter.com, The Drinks Business
Artikel in Kooperation mit dem Anti-Piracy Analyst, Ausgabe Juli 2020