Frankreich: Zoll-Beschlagnahmungen steigen 2020 an
Zoll-Beschlagnahmungen steigen in Frankreich
Zollbeamte stellten 2020 in Frankreich rund 5,6 Millionen gefälschte Artikel sicher, wie die Statistik des französischen Zolls für das Jahr 2020 zeigt. Das entspricht einem deutlichen Anstieg von rund 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Insgesamt konfiszierte der französische Zoll rund 1,1 Millionen mehr gefälschte Artikel als noch 2019.
Dieser enorme Anstieg, von rund 4,5 Millionen sichergestellten Plagiaten im Jahr 2019 auf rund 5,6 Millionen konfiszierte Fälschungen 2020, ist laut Angaben der Behörden zum Teil auch auf eine vermehrte Beschlagnahmung von gefälschten Medikamenten und Atemschutzmasken zurückzuführen. Die Maßnahmen des Zolls hätten etwa dazu geführt, dass neben 11,7 Millionen nicht konformen Masken auch mehr als 270.000 gefälschte Masken vom Markt genommen worden seien, so eine Mitteilung der französischen Behörden.
Besonders häufig beschlagnahmt wurde laut Zollstatistik gefälschte Kleidung, Schuhe und Accessoires mit rund 798.000 Artikeln. So konfiszierten beispielsweise allein die Beamten in Saint-Étienne im Südosten Frankreichs etwa rund 12 Tonnen an Kleidung, Lederwaren und Schuhen, die die Rechte von mehr als 23 Markeninhabern verletzten; der Wert der Originalversionen der Fälschungen wird auf rund 17 Millionen Euro geschätzt. Ebenfalls häufig sichergestellt wurden gefälschte Spielwaren (rund 473.000 Fälschungen), Plagiate von Elektronikprodukten (ca. 172.000 Fälschungen) und nachgemachte Medikamente (ca. 129.000 Fälschungen).
Zudem habe der französische Zoll seine Maßnahmen im Internet durch speziell entwickelte Cyber-Zolldienste verstärkt, um intensiver gegen kriminelle Organisationen im Darknet vorzugehen. Unterstützt wird er im Kampf gegen Piraterie von dem Wirtschaftsverband Unifab (L’Union des Fabricants), dem französischen Komitee zur Bekämpfung von Produktfälschungen CNAC (Comité national anti-contrefaçons) und dem französischen Institut für geistiges Eigentum INPI (Institut national de la propriété industrielle).
Quelle:
Direction générale des douanes et droits indirects, Ministère de l'Action et des Comptes publics
Artikel in Kooperation mit dem Anti-Piracy Analyst, Ausgabe Juni 2021