Gefälschte Lebensmittel effektiv bekämpfen
Nahrungsmittelfälscher bleiben oft unbehelligt
Gefälschte Lebensmittel und Nahrungsergänzungsmittel waren bisher insbesondere in Asien ein Problem. Spätestens seit dem Skandal um gefälschtes Milchpulver in China ist die Problematik öffentlich geworden. Dabei sind 2008 mehrere Säuglinge gestorben durch gefälschtes Milchpulver, das mit giftigen Chemikalien versetzt war.
Betroffen sind inzwischen längst nicht mehr nur Babynahrungsmittel. So sind Fälle bekannt geworden von Plastik-Reis und sogar von gefälschten Eiern. Auch beschränkt sich die Problematik nicht mehr nur auf Asien, sondern weitet sich aus, so z.B. auf Europa.
Kürzlich wurden 50 Produktionsstätten in China entdeckt, die Fälschungen von Soja-Soßen und Essigen bekannter Marken hergestellt haben. Imitiert wurden dabei weltbekannte Marken wie Nestlé und Knorr. Die Fälschungen wurden mit gefährlichen Stoffen versehen wie Industriesalzen und künstlichen Farbstoffen. Natürlich wird versucht, solche Produktionsstätten schnellstmöglich zu schließen. Das ist allerdings ein schwieriges Unterfangen wie das aktuelle Beispiel zeigt: einige davon produzierten bereits seit mehr als 10 Jahren!
Das macht deutlich, dass die zeitverzögerte Schließung von Fälscher-Produktionsstätten alleine nicht die Lösung des Problems ist. Wie können Markenhersteller ihre Originalprodukte und damit ihre Konsumenten effektiv schützen? Fälscher können offensichtlich nicht davon abgehalten werden, Nahrungsmittel bekannter Marken nachzuahmen. Aber angenommen, Fälscher würden keine Käufer mehr für ihre Imitate finden: Sie würden auf der Ware sitzen bleiben und die Produktion schlussendlich einstellen – denn ohne Verkauf kein Profit. Wie ließe sich das umsetzen?
Gefälschte Lebensmittel erkennbar und damit unverkäuflich machen
Käufer - seien es Händler oder Endkunden – kaufen Fälschungen meist in dem Glauben, ein Originalprodukt zu erwerben. Nichtwissend, dass es sich tatsächlich um minderwertige und zum Teil gefährliche Fälschungen handelt. Das ist kein Wunder, denn auf den ersten Blick sind sich Fälschung und Originalprodukt oft zum Verwechseln ähnlich.
Originalprodukte sollten daher durch eine spezielle Markierung von Fälschungen unterscheidbar gemacht werden. Dafür sind insbesondere physische Sicherheitsmarkierungen, z.B. in Form von Sicherheitsetiketten auf dem Produkt oder der Produktverpackung, geeignet. Jedes einzelne Lebensmittel wird individuell markiert mit einem Sicherheitsetikett, das einzigartige Informationen enthält. Diese stückindividuelle Markierung garantiert eine rückverfolgbare Produktidentität. Trägt ein Produkt keine solche Markierung, handelt es sich eindeutig um ein nicht autorisiertes Produkt bzw. um eine Fälschung. Wichtig ist, dass die Technologie, mit der die Markierungen erstellt werden, nicht für Fälscher verfügbar ist. Um vor Wiederbefüllung von bereits benutzten Produktverpackungen (Re-Filling) zu schützen, kommen Sicherheitsklebebänder und Siegeletiketten zum Einsatz.
Um das Sicherheitskonzept wirksam zu machen, braucht es eine Kommunikationsstrategie. Idealerweise wird jeder Punkt innerhalb der Supply Chain – von der Produktion über Händler und Zollbeamte bis zum Endkonsumenten – darüber informiert, wie die Originalität eines Produktes geprüft werden kann.
Die Anbindung der Sicherheitsetiketten an ein Online-Prüfsystem erlaubt es Markeninhabern, wichtige Marktdaten zu sammeln:
Zu welcher Zeit wurde die Originalität eine Produktes bestätigt? Wo wurden verdächtige Produkte ausfindig gemacht? Diese Geo-Daten können eingesetzt werden, um gezielt Investigatoren auszusenden und Produktionsstätten zu schließen.
Mit der Kombination aus Sicherheitsmarkierung, Kommunikationsstrategie und Markttransparenz wird das Problem an der Wurzel gepackt. Fälscher haben Schwierigkeiten, ihre Waren zu veräußern. Das kriminelle Geschäft mit Fälschungen ist nicht mehr lukrativ und verliert an Attraktivität. Auf diese Weise schaffen es Markeninhaber, ihre Originalprodukte und damit auch ihre Kunden zu schützen.
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YouTube Video: “Beware of fake eggs from China - Boycott made in China products"
Europol Report: EUR 230 million worth of fake food and beverages seized
Artikel “China busts 50 factories making fake branded seasoning with ‘dangerous’ ingredients”
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