Plagiate & Beschlagnahmungen

USA: Beschlagnahmte Fälschungen steigen 2017 um 8 %

Laut aktuellem Bericht des US-Zolls für 2017 nahm im vergangenen Jahr die Anzahl der konfiszierten Fälschungen deutlich zu. Auch verzeichneten die Beamten einen merklichen Zuwachs an Durchsetzungsmaßnahmen. Besonders von Piraterie betroffen waren dabei die Mode- und die Elektronikbranche.

Fälschungen im Wert von etwa 1,2 Milliarden US-Dollar beschlagnahmt

Dem aktuellen Bericht der amerikanischen Zollbehörde CBP (Customs and Border Protection) zufolge stieg die Anzahl der 2017 sichergestellten Fälschungen im Vergleich zum Vorjahr um rund 8 % an, von ca. 31.600 auf ca. 34.200 Artikel. Lediglich beim Wert der beschlagnahmten Fälschungen verzeichneten die Behörden einen leichten Rückgang – während 2016 noch Plagiate im Wert von etwa 1,4 Milliarden US-Dollar beschlagnahmt wurden, waren es 2017 rund 1,2 Milliarden US-Dollar.

Auch die Anzahl der Durchsetzungsmaßnahmen zum Schutz von geistigem Eigentum in den USA hat im vergangenen Jahr mit 12 % deutlich zugenommen. So haben die US-Behörden innerhalb von 12 Monaten unter anderem rund 460 Tatverdächtige verhaftet, Anklage in knapp 290 Fällen erhoben, und mehr als 240 Verurteilungen in Bezug auf IP-Rechtsverletzungen erzielt.

„Produkte, die US-amerikanische Marken und Urheberrechte verletzen […] gefährden die Gesundheit und Sicherheit der amerikanischen Verbraucher und stellen Risiken für unsere nationalen Interessen dar“, so das Department of Homeland Security (DHS), zu dem der amerikanische Zoll gehört. „Die einzelnen Abteilungen des DHS werden weiter wachsam gegen Warensendungen vorgehen, die rechtsverletzende Produkte enthalten, und zivilrechtliche Bußgelder verhängen sowie strafrechtlich gegen diejenigen vorgehen, die versuchen, gegen unsere Handelsgesetze zu verstoßen und unserer Bevölkerung und unserer Wirtschaft zu schaden.“

 

Kleidung und Accessoires sind Spitzenreiter

Kleidung und Accessoires sind Spitzenreiter unter den beschlagnahmten Fälschungen.

Mit insgesamt rund 87 % stammten die meisten der 2017 sichergestellten Fälschungen aus China und Hongkong. Auffallend dabei war der mit 89 % erneut hohe Anteil an kleinen postalischen Sendungen, deren Ursache der Zoll im boomenden Internethandel sieht.

Zu den am häufigsten gefälschten Produkten gehörten in den USA im vergangenen Jahr vor allem Kleidung und Accessoires (15 %), Schmuck und Uhren (13 %), Schuhe und Schuhzubehör sowie Elektronikartikel (je 12 %). Gefälschte Medikamente und Hygieneartikel machten 2017 rund 6 % aller vom Zoll konfiszierten Güter aus.

Neben Maßnahmen zur Durchsetzung von IP- und Markenrechten haben die US-Behörden im letzten Jahr auch mehrfach Kommunikationsoffensiven eingeleitet, um das Bewusstsein für die negativen Folgen von Produktpiraterie zu steigern. So zum Beispiel eine umfassende Kampagne, die internationale Reisende über die rechtlichen, wirtschaftlichen und gesundheitlichen Auswirkungen von Fälschungen aufmerksam machen sollte, um den Import von Plagiaten zu verringern.

Mit Werbebannern an großen Flughäfen sowie Anzeigen auf zahlreichen Reise-Webseiten erreichten die Behörden dabei schätzungsweise 97 Millionen Menschen.

 

Quellen

ElevationLab, GeekWire, TechCrunch

Artikel in Kooperation mit dem Anti-Piracy Analyst, Ausgabe März 2018

Autor/in

Dr Steffen Scheibenstock, International Product & Market Manager bei SCRIBOS

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